Die Beckenuhr als Dreh- und Angelpunkt
Im ersten Seminar unserer Reihe „Der Rote Faden in ATMs“ widmen wir uns der allseits bekannten und beliebten Beckenuhr-Lektion. Moshé Feldenkrais stellt sie in seinem Buch „Bewusstheit durch Bewegung“ ausführlich vor, er unterrichtete sie häufig in seinen Public Workshops und natürlich fehlte sie in keinem seiner Trainings. Das wäre schon Grund genug, sich ausführlich mit ihr zu befassen, doch ein genauer Blick auf die Beckenuhr-Lektion zeigt, dass sie die allermeisten Elemente oder – wie Moshé es nannte – „Zutaten“ für Lektionen in Bewusstheit durch Bewegung enthält:
- sie enthält Flexion ebenso wie Extension, Rotation und Koordination
- sie verwendet innere und äußere Referenz- und Orientierungssysteme
- sie erlaubt den Einsatz von Constraints in vielen Variationen
- das Thema Umkehrbarkeit ist enthalten, ebenso das Entdecken von Beziehungen und Abhängigkeiten
- sie profitiert vom Verständnis der Anatomie des Beckens und seiner Rolle für jede Bewegung
Die Beckenuhr-Lektion eignet sich daher wie keine andere ATM zur Illustration und Vermittlung fast aller Lerninhalte, Prinzipien, Strategien und Metathemen, die Moshé Feldenkrais in ATM-Lektionen einsetzt.
Für dieses Roter-Faden-Seminar haben wir daher uns zahlreiche Beckenuhr-Lektionen gründlich durchgesehen, mehrfach selbst ausprobiert und in unseren Gruppen unterrichtet. Neben den Lektionen selbst haben wir uns auch angesehen, was Moshé in seinen Workshops vor und besonders nach einer Beckenuhr unterrichtete.
Unsere Ergebnisse und Erkenntnisse haben wir in unser ATM-Raster übertragen, das wir aus den Esalen-Lektionen extrahiert und entwickelt haben. Entstanden ist daraus eine „Gedankenkarte“ (engl. MindMap) aller Möglichkeiten und Zutaten einer Beckenuhr-Lektion – von ganz einfach bis richtig anspruchsvoll, von kurz und bündig bis ausführlich und detailliert.